* 2 *

Es war ein heller, stürmischer Frühlingstag in den Marram-Marschen. Der Wind hatte den frühmorgendlichen Nebel vertrieben, und kleine weiße Wolkenfetzen jagten am Himmel dahin. Es war kalt, und die Luft roch nach Meersalz, morastiger Erde und angebrannter Kohlsuppe.
Ein schlaksiger Junge mit langen verfilzten Haaren stand in der Tür einer kleinen Steinhütte und setzte sich einen Rucksack auf die breiten Schultern. Etwas, was aussah wie eine voluminöse Flickendecke, half ihm dabei.
»Und du bist dir wirklich sicher, dass du den Weg kennst?«, fragte der Fliegenteppich besorgt.
Der Junge nickte und rückte den Rucksack zurecht. Mit seinen braunen Augen lächelte er die dicke Frau an, die in den Falten des Teppichs steckte. »Ich habe doch deine Karte, Tante Zelda«, sagte er und zog ein Stück zerknülltes Papier aus der Tasche. »Genau genommen habe ich alle deine Karten.« Er förderte weitere Papierknäuel zutage. »Hier zum Beispiel ... vom Schlangengraben zum Doppelkanal. Vom Doppelkanal zum Loch des Verderbens. Vom Loch des Verderbens zum Breitweg. Vom Breitweg zu den Schilfwiesen. Von den Schilfwiesen zum Dammweg.«
»Aber vom Dammweg nach Port? Hast du die auch?« Tante Zeldas hellblaue Hexenaugen blickten sorgenvoll.
»Klar. Aber die brauche ich nicht. Die Strecke habe ich genau im Kopf.«
»Du meine Güte«, seufzte Tante Zelda. »Hoffentlich stößt dir nichts zu, mein lieber Wolfsjunge.«
Wolfsjunge blickte auf Tante Zelda hinab, etwas, was erst seit Kurzem möglich war – das lag zum einen daran, dass er schnell wuchs, und zum anderen daran, dass Tante Zeldas Rücken etwas krummer geworden war. Er nahm sie in die Arme und drückte sie fest. »Es wird mir schon nichts passieren«, sagte er. »Morgen bin ich zurück, wie besprochen. Lausche nach mir um die Mittagszeit.«
Tante Zelda schüttelte den Kopf. »Ich höre neuerdings nicht mehr so gut«, sagte sie etwas wehmütig. »Der Boggart wird dich erwarten. Ja, wo ist er denn überhaupt?« Sie ließ den Blick über den Mott schweifen, der sich jetzt, bei steigender Flut, rasch mit brackigem Wasser füllte. Es sah trüb und schlammig aus und erinnerte Wolfsjunge an die Braunkäferrübensuppe, die Tante Zelda am Abend zuvor gekocht hatte. Hinter dem Mott erstreckte sich die weite offene Fläche der Marram-Marschen mit ihrem Gewirr aus langen gewundenen Kanälen und Gräben, tückischen Sümpfen, kilometertiefen Schlammlöchern und ihren vielen seltsamen – und nicht immer freundlichen – Bewohnern.
»Boggart!«, rief Tante Zelda. »Boggart!«
»Ist schon gut«, sagte Wolfjunge, der endlich aufbrechen wollte. »Ich brauche den Bog ...«
»Ach, da bist du ja, Boggart!«, rief Tante Zelda, als ein dunkelbrauner seehundähnlicher Kopf aus dem schlammigen Wasser des Mott auftauchte.
»Ja, hier bin ich«, sagte das Geschöpf und betrachtete Tante Zelda missmutig aus seinen großen braunen Augen. »War grade eingenickt. Oder fast.«
»Tut mir schrecklich leid, lieber Boggart«, sagte Tante Zelda. »Aber ich hätte gern, dass du Wolfsjunge zum Dammweg bringst.«
Der Boggart blies eine ärgerliche Schlammblase. »Is aber ’n weiter Weg dahin, Zelda.«
»Ich weiß. Und ein tückischer obendrein, selbst mit Karte.«
Der Boggart seufzte. Ein Schlammstrahl spritzte aus seinen Nasenlöchern auf Tante Zeldas Flickenkleid und hinterließ dort einen weiteren Schlammfleck. Der Boggart beäugte Wolfsjunge mürrisch. »Dann man los, bevor wir hier Wurzeln schlagen«, sagte er. »Mir nach.« Und er schwamm, die schlammige Wasseroberfläche durchschneidend, den Mott entlang.
Tante Zelda zog Wolfsjunge in eine Flickendeckenumarmung. Dann schob sie ihn ein Stück von sich weg, ohne ihn loszulassen, und musterte ihn nervös mit ihren blauen Hexenaugen. »Hast du meinen Brief?«, fragte sie, mit einem Mal ernst.
Wolfsjunge nickte.
»Du weißt, wann du ihn lesen musst? Erst dann und nicht früher?«
Wolfsjunge nickte abermals.
»Du musst mir vertrauen«, sagte Tante Zelda. »Du vertraust mir doch, oder?« Diesmal nickte Wolfsjunge verhaltener. Er sah Tante Zelda verwirrt an. Ihre Augen leuchteten verdächtig hell.
»Ich würde dich nicht schicken, wenn ich nicht glauben würde, dass du dieser Aufgabe gewachsen bist. Das weißt du doch?«
Wolfsjunge nickte misstrauisch.
»Und ... ach, Wolfsjunge, du weißt doch, wie sehr du mir am Herzen liegst, nicht wahr?«
»Natürlich«, brummte Wolfsjunge, dem langsam unbehaglich zumute wurde. Tante Zelda sah ihn so merkwürdig an. Als könnte es das letzte Mal sein. Er wusste nicht recht, ob ihm das gefiel. Unvermittelt machte er sich von ihr los. »Wiedersehen, Tante Zelda«, sagte er und rannte dem Boggart nach, der bereits die neue Bohlenbrücke über den Mott erreicht hatte und ungeduldig auf ihn wartete.
Warm eingepackt in ihr gefüttertes Flickenkleid, an dem sie einen Großteil des Winters genäht hatte, blieb Tante Zelda neben dem Mott stehen und sah zu, wie sich Wolfsjunge auf den Weg in die Marschen machte. Er schlug einen, wie es schien, seltsam zickzackförmigen Kurs ein, aber Tante Zelda wusste, dass er dem schmalen Pfad folgte, der an den Windungen und Schleifen des Schlangengrabens entlangführte. Sie schützte ihre alten Augen mit der Hand vor dem Licht, das von dem weiten Himmel über den Marram-Marschen strahlte und das selbst an bewölkten Tagen unangenehm hell war. Sie beobachtete, wie Wolfsjunge dann und wann auf einen Warnruf des Boggarts hin stehen blieb, wie er ein- oder zweimal flink über den Graben hüpfte und seinen Weg am anderen Ufer fortsetzte. Sie sah ihm so lange nach, bis seine Gestalt in einer Nebelbank verschwand, die über dem Loch des Verderbens lag – eine bodenlose Schlammgrube, die sich kilometerweit in Richtung Port erstreckte. Es gab nur einen einzigen Weg durch die Grube – auf verborgenen Trittsteinen, und der Boggart kannte jeden Schritt.
Tante Zelda ging langsam wieder den Weg hinauf. Sie trat in die Hüterhütte, schloss sanft die Tür und lehnte sich müde dagegen. Es war ein anstrengender Morgen gewesen – zuerst Marcias überraschender Besuch und die schockierende Nachricht von Septimus’ Queste. Und dann, nachdem Marcia wieder fort war, die Sache mit Wolfsjunge. Sie hatte ihn nur sehr schweren Herzens fortgeschickt, um seine Aufgabe zu erfüllen, obwohl sie wusste, dass es sein musste.
Tante Zelda seufzte schwer und sah sich in ihrer geliebten Hütte um. Die ungewohnte Leere weckte seltsame Gefühle in ihr. Seit über einem Jahr wohnte Wolfsjunge jetzt hier, und sie hatte sich daran gewöhnt, dass bei ihr in der Hütte ein anderes Leben gelebt wurde. Und jetzt hatte sie ihn losgeschickt, um ... Tante Zelda schüttelte den Kopf. War sie denn verrückt geworden? Nein, antwortete sie sich streng. Sie war nicht verrückt geworden – es musste sein.
Sechs Monate zuvor hatte Tante Zelda erkannt, dass sie sich Wolfsjunge als ihren Lehrling vorstellen könnte – oder als Künftigen Hüter, wie er seit alters her genannt wurde. Es wurde Zeit, dass sie einen auswählte. Ihre Jahre als Hüterin neigten sich dem Ende zu, und sie musste damit beginnen, ihre Geheimnisse weiterzugeben. Doch ein Umstand bereitete ihr Kopfzerbrechen. In der langen Geschichte der Hüterhütte hatte es noch nie einen Mann als Hüter gegeben. Aber Tante Zelda sah keinen Grund, der dagegen sprach. Im Gegenteil. In ihren Augen war es an der Zeit, dass endlich mal ein Mann Hüter wurde. Und so hatte sie Wolfsjunge bangen Herzens losgeschickt, denn erst wenn er seine Aufgabe erfüllt hatte, konnte er ein Künftiger werden, vorausgesetzt natürlich, die Königin gab ihre Zustimmung.
Und solange er fort war, dachte Tante Zelda, während sie die Ablage mit den Kohlmessern durchsah und das Stemmeisen suchte, musste sie alles dafür tun, dass die Königin Wolfsjunges Ernennung auch tatsächlich zustimmte.
»Ah! Da bist du ja«, sagte Tante Zelda zu dem schlummernden Stemmeisen, wobei sie in ihre alte Gewohnheit zurückfiel, Selbstgespräche zu führen, wenn sie allein war. Sie nahm das Stemmeisen aus der Ablage, trug es zum offenen Kamin und schlug den Teppich davor zurück. Schnaufend und keuchend kniete sie nieder und wuchtete eine lose Steinplatte heraus, dann krempelte sie behutsam ihren Ärmel hoch (weil die Große Haarige Marram-Spinne unter den Fliesen nistete und es um diese Jahreszeit nicht ratsam war, sie zu stören) und zog vorsichtig eine lange silberne Röhre hervor, die in dem Hohlraum darunter versteckt war.
Tante Zelda hielt die Röhre mit ausgestrecktem Arm von sich weg und nahm sie misstrauisch in Augenschein. Ein jäher Schreck durchzuckte sie – am Ende der Röhre klebte ein weißes Eigelege der Großen Haarigen Marram-Spinne. Laut kreischend hüpfte Tante Zelda im Kreis und schwenkte die Röhre kräftig hin und her, um die Eier abzuschütteln. Doch die mit Schleim bedeckte silberne Röhre entglitt ihren Händen, segelte in einem schönen Bogen durchs Zimmer und flog durch die offene Küchentür. Tante Zelda vernahm ein vielsagendes Klatschen, das ihr verriet, dass etwas in die Braunkäferkohlsuppe geplumpst war, die nun zu einer Braunkäferspinneneierkohlsuppe wurde. (Am selben Abend wärmte sich Tante Zelda die Suppe auf. Beim Essen selbst dachte sie, dass die Suppe nach dem zusätzlichen Tag auf dem Herd viel besser schmeckte als gestern, und erst hinterher kam ihr der Gedanke, dass dies vielleicht auch an den Spinneneiern lag. Sie ging mit einem flauen Gefühl im Magen zu Bett.)
Tante Zelda war gerade dabei, die Röhre aus der Suppe zu fischen, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Zwei große, behaarte Beine tasteten sich aus dem Hohlraum unter der Steinplatte. Schaudernd hob Tante Zelda die Platte hoch und ließ sie fallen. Mit einem dumpfen Knall, der die Hütte erzittern ließ, schlug sie auf dem Boden auf – und trennte Mama Spinne für immer von ihren Jungen.
Tante Zelda barg die Röhre, setzte sich damit an den Schreibtisch und stärkte sich mit einer Tasse Kohlwasser, in das sie einen großen Löffel Marschbeerenmarmelade rührte. Sie fühlte sich mitgenommen – die Spinne hatte sie daran erinnert, mit welchem Auftrag sie Wolfsjunge losgeschickt hatte und mit welchem Auftrag sie selbst einst von Betty Crackle losgeschickt worden war. Sie seufzte noch einmal und sagte sich, dass sie Wolfsjunge auf die Aufgabe so gut wie nur irgend möglich vorbereitet hatte – zumindest hatte sie den Brief nicht auf Pappe geschrieben, wie es seinerzeit Betty Crackle getan hatte.
Sorgfältig wischte sie die Braunkäferspinneneierkohlsuppe von der Röhre. Dann nahm sie ein kleines silbernes Messer zur Hand, schnitt das Wachssiegel auf und zog ein altes, mit Wasserflecken verunziertes Stück Pergament heraus, auf das oben in altmodischen, verblassten Buchstaben »Lehrvertrag des Künftigen Hüters« geschrieben stand.
Die folgende Stunde brachte Tante Zelda an ihrem Schreibtisch damit zu, Wolfsjunges Namen in den Vertrag einzufügen. Dann stellte sie in ihrer schönsten Schrift einen Antrag auf Bewilligung einer Lehrlingsstelle an die Königin aus, rollte sie mit dem Lehrvertrag zusammen und schob beides in die silberne Röhre. Es wurde Zeit zum Aufbruch – aber vorher wollte sie noch etwas aus dem Schrank für Unbeständige Tränke und Spezialgifte holen.
Für Tante Zelda war es in dem Schrank ziemlich eng, besonders wenn sie ihr dick gefüttertes Kleid anhatte. Sie entzündete die Laterne, öffnete eine verborgene Schublade und zog mithilfe ihrer extra starken Brille ein kleines altes Buch zurate mit dem Titel Der Schrank für unbeständige Tränke und Spezialgifte: Handbuch und Wegweiser für Hüter. Als sie gefunden hatte, was sie suchte, öffnete sie eine kleine blau gestrichene Schublade mit Glücksbringern und Amuletten und spähte hinein. Auf dem blauen Fries, mit dem die Schublade ausgeschlagen war, lagen ordentlich allerlei geschliffene Edelsteine und Kristalle. Tante Zeldas Hand schwebte über einer Auswahl an Sicherheits-Charms, und ihre Stirn legte sich in Falten – was sie suchte, war nicht da. Sie zog noch einmal das Buch zurate, dann fasste sie tiefer in die Schublade hinein, bis ihre Finger ganz hinten einen kleinen Riegel ertasteten. Sie machte ihren kurzen, dicken Zeigefinger ganz lang und schaffte es gerade so, den Riegel nach oben zu klappen. Ein leises Klicken ertönte, und etwas Schweres fiel in die Schublade und rollte nach vorn in den Schein der Laterne.
Tante Zelda nahm eine kleine, birnenförmige goldene Flasche heraus und legte sie sich vorsichtig in die Hand. Sie sah den satten dunklen Glanz reinsten Goldes – von den Aurum-Spinnen gesponnenen Goldes – und einen dicken Silberstöpsel, der mit der Hieroglyphe eines längst vergessenen Namens beschriftet war. Eine leichte Unruhe überkam sie – die kleine Flasche in ihrer Hand war ein unvorstellbar seltener Sicherheits-Charm, den sie nie zuvor berührt hatte.
Seit dem frühen Vormittag, als Marcia die Hüterhütte besucht und den Trank für Ephaniah und Hildegard geholt hatte, war Tante Zelda fürchterlich nervös. Marcia war kaum wieder fort, da hatte sie plötzlich eine Erscheinung gehabt: Septimus auf Feuerspei, ein blendender Blitz und dann nichts mehr, nur schwarze Nacht. Tief erschüttert hatte sie dagesessen, ganz still, und in die schwarze Nacht gestarrt, aber sie hatte nichts mehr gesehen. Und das machte ihr Angst.
Nach der Erscheinung war sie ganz aufgewühlt gewesen. Sie hatte genug Erfahrung mit dem zweiten Gesicht, wie es die Leute nannten, um zu wissen, dass es eigentlich das erste Gesicht heißen müsste – es irrte nämlich nie. Niemals. Und darum wusste sie, dass Septimus auf dem Drachen sitzen würde, obwohl Marcia die Absicht hatte, selbst zu Jenna, Nicko, Snorri und Beetle zu fliegen. Was sie gesehen hatte, würde mit Sicherheit eintreffen. Und sie konnte es nicht verhindern. Sie konnte nur eines tun, sie konnte Septimus den besten Sicherheits-Charm schicken, den sie hatte – und dies war er.
Tante Zelda quetschte sich aus dem Schrank und trug den lebenden Sicherheits-Charm ganz vorsichtig zum Fenster. Sie hielt die kleine Flasche hoch ans Tageslicht, drehte sie und prüfte das alte Wachsiegel rund um den Stöpsel. Es war noch unversehrt – es wies weder Risse noch irgendwelche Anzeichen dafür auf, dass sich jemand daran zu schaffen gemacht hätte. Sie lächelte: Der Charm schlief noch. Alles war gut. Tante Zelda holte tief Luft, und mit einer sonderbar eintönigen Stimme, die jedem Zuhörer Gänsehaut verursacht hätte, machte sie sich daran, ihn aufzuwecken.
Fünf Minuten lang sang Tante Zelda einen der seltensten und kompliziertesten Gesänge, die sie jemals angestimmt hatte. Er enthielt eine Fülle von Regeln, Vorschriften, Klauseln und Unterklauseln, die, hätte man sie aufgeschrieben, jede Rechtsurkunde in den Schatten gestellt hätten. Es war ein verbindlicher Vertrag, und Tante Zelda tat alles Erdenkliche, um mögliche Schlupflöcher zu stopfen. Sie begann damit, dass sie Septimus – den Empfänger des Charms – in aller Ausführlichkeit beschrieb, und während sie sein Lob sang, schwoll ihre Stimme an und erfüllte die kleine Hütte, brachte drei Fensterscheiben zum Zerspringen und die Milch zum Stocken und kringelte sich schließlich durch den Schornstein hinaus in den windigen Frühlingsmorgen des Marschlandes.
Während Tante Zelda sang, schraubte sich ihre Hexenstimme über den Bereich hinaus, in dem das menschliche Ohr Töne wahrnehmen kann, und drang in die Höhen vor, in denen Geschöpfe der Marschen Warnrufe ausstoßen. Eine Familie von Marschhüpfern hüpfte in den Mott, und fünf Wassernixen tauchten tief in das Lieblingsschlammloch des Boggarts. Zwei Marschwühlmäuse rannten quiekend über die Mott-Brücke und purzelten in eine Matschpfütze, und die Marschpython, die gerade in den Mott abbiegen wollte, besann sich eines Besseren und nahm Kurs auf die Hühnerinsel.
lindlich verstummte der Gesang, und die Panik unter den Marschbewohnern rings um die Hütte legte sich. Tante Zelda fädelte ein geflochtenes Lederband durch die silberne Öse am Hals der Flasche und steckte diese vorsichtig in eine der vielen tiefen laschen ihres Kleides. Als Nächstes ging sie nach hinten in die kleine Küche und widmete sich einer ihrer liebsten Beschäftigungen – Kohlsandwich machen.
Wenig später leistete das Kohlsandwich dem lebenden Sicherheits-Charm tief unten in ihrer Tasche Gesellschaft. Sie wusste, dass das Kohlsandwich Septimus Freude bereiten würde – sie wünschte, sie könnte von dem Sicherheits-Charm dasselbe behaupten.